Sehenswerte Freimaurer-Ausstellung in Gotha
3 WK übernehmen Schirmherrschaft
Gotha hat eine ganz besondere Bedeutung für die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (3 WK), denn es gibt von Beginn an eine enge Verbindung. „Gern haben wir die Schirmherrschaft über diese Ausstellung übernommen und mit Exponaten unterstützt, die vom 23. April bis 15. Oktober 2023 im Herzoglichen Museum in Gotha gezeigt wird“, sagt das Mitglied des Bundesdirektoriums Sarrach, der die Ausstellung betreut.
In seinem Schloss Molsdorf – heute ein Ortsteil der Landeshauptstadt Erfurt – leitete Reichsgraf Gustav Adolf von Gotter (1692–1762) mehrere Freimaurerarbeiten, die von der Loge „Aux trois Globes“ (Zu den drei Weltkugeln) in Berlin organisiert wurden – also der Vorgängerin der heutigen Großloge. Eine Delegation Berliner Freimaurer reiste zu den Arbeiten über Gotha nach Molsdorf. Unter ihnen befand sich auch Charles Sarry (1716–1766). Er stiftete 1737 die erste deutsche Freimaurerloge in Hamburg und wird als „Vater der der deutschen Freimaurerei“ bezeichnet. Auch Reichsgraf Gotter gehörte der Loge in Berlin an und war deren Meister vom Stuhl.
Der Grund für die große Versammlung in Molsdorf war die Aufnahme von Herzog Karl Friedrich von Sachsen-Meiningen (1712–1743) zum Freimaurer. Das hatte Folgen. Noch im Dezember 1741 stiftete der Herzog unter Mitwirkung von Charles Sarry die Hofloge „Aux trois Boussoles“ (Zu den drei Kompassen) in Meiningen. Diese Loge gilt als die erste Tochterloge der 3 WK und begründete ihren Status als Mutter- und Großloge.
1751 errichtete dann Prinz Ludwig Ernst von Sachsen-Gotha-Altenburg (1707–1763) mit Erlaubnis der 3 WK in Berlin eine sogenannte „Schottische Loge“ unter dem Namen „Aux quatre Pierres Cubes“ (Zu den vier kubischen Steinen). Sie arbeitete vermutlich auf Schloss Friedenstein in Gotha und war die erste Hochgradloge in Thüringen.
Von 1806 bis zur Auflösung im Dritten Reich 1935 bestand dann die Tochterloge „Ernst zum Kompass“. Die 3 WK verwahrt heute deren Nachlass und die sogenannte „Schwedenkiste“ mit einmaligen Illuminatendokumenten.
Auch das Wirken des Illuminatenordens in Gotha, die Person des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745–1804) als Freimaurer und Aufklärer sowie die Verbindung der Freimaurerei mit den Mysterien des Alten Ägyptens sind weitere Höhepunkte der Ausstellung.
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Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Was: Ausstellung „Freimaurer und Mysterien Ägyptens in Gotha“
Wann: 23. April bis 15. Oktober 2023, Di-So 10-17 Uhr
Wo: Herzogliches Museum Gotha